Kinderheim

Was ist Neve Hanna?

Neve Hanna – „Oase der Hanna“ – ist ein therapeutisches Kinderheim in Israel, benannt nach der Berliner Pädagogin Hanna Kaphan, mit deren Wiedergutmachung Hanni Ullmann 1974 die ersten zwei einfachen Häuser in den Sanddünen der erst kurz zuvor gegründeten Stadt Kiryat Gat erwarb.

Neve Hanna ist ein Heim für Kinder und Jugendliche aus sozial-emotional belasteten oder zerrütteten Familien. Krankheit, Drogen, Alkohol, sexueller Missbrauch, Armut und Vernachlässigung sind die häufigsten Gründe, weshalb die Sozial- und Wohlfahrtsbehörde dem Heim Kinder zuweist. Sie trägt aber nur ca. 65% der Unterhaltskosten. Die 80 Kinder und Jugendlichen im Alter von 4 bis 18 Jahren, die aus allen gesellschaftlichen Schichten stammen und in Neve Hanna leben, werden in familienähnlichen Gruppen betreut. Das Team einer Gruppe besteht aus je einer Hausmutter, einem Hausvater, einem*r jungen Israeli*n (der*die entweder ein zusätzliches Dienstjahr vor dem Armeedienst oder aber einen sozialen Ersatzdienst leistet) und einem*r jungen Freiwilligen aus Deutschland oder der Schweiz. In Neve Hanna bestehen sechs Wohngruppen mit jeweils 12 bis 14 Kindern.

Die Kinder haben in Neve Hanna ein neues Zuhause finden können.

Jede Gruppe wohnt in einer Wohnung bestehend aus Zwei- bzw. Dreibett-Zimmern mit eigenen Duschen und Toiletten, einem Gemeinschaftsraum und einer Küche, in der das Frühstück und Abendessen selbst zubereitet werden. Zur Gesamtanlage gehören Büroräume, ein großer Gemeinschaftssaal, der am Schabbat und an den Festtagen auch als Synagoge benutzt wird, eine Bibliothek, ein Sportplatz, ein Fitnessraum, ein Streichelzoo und Räume für Freizeitkurse wie Töpfern, Malen, Fotografieren und Musizieren. Außerdem gibt es eine Zentralküche, in der das Mittagessen gekocht wird. Zusätzlich gibt es einen Tageshort, in dem etwa 45 Kinder betreut werden. Der Tageshort wird sowohl von muslimisch-beduinischen Kindern als auch von jüdischen Kindern besucht und mit Leben gefüllt.

Im Kinderheim Neve Hanna haben alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit eine Therapie zu besuchen. Dabei haben sie eine breite Auswahlmöglichkeit, wie etwa zwischen: Gesprächs-, Garten-, Tier-, Reit-, Hunde- oder Kunsttherapie, Psychodrama sowie weiter auch die Begleitung bei sexuellen Übergriffen sowohl von Täter- als auch Opferseite.