Chag Sameach

Linus bei "Streetlight" -Vorbereitungen
Linus hilft bei „Streetlight“.
Mitarbeitendenversammlung, Jona kauft symnolisch den Chametz.
Jona „kauft“ symbolisch den Chametz von Neve Hanna.

Jona und Linus, eigentlich Volontäre des Jahrgangs 2023/24, die derzeit selbstständig in Neve Hanna sind, haben an den Vorbereitungen und beginnenden Feierlichkeiten zu Pessach tatkräftig teilgenommen.

Linus half den Jugendlichen in Panas Rechov („Streetlights“) beim Bepacken zahlreicher Kartons mit Lebensmittelspenden. Mit dieser jährlichen Aktion möchte die Jugendgruppe es auch finanziell benachteiligten Familien ermöglichen, Pessach und insbesondere einen Seder (das traditionelle zeremonielle Abendessen mit dem Pessach beginnt) gebührend zu feiern. Dazu verteilen sie Lebensmittelpakete mit traditionellen Mazot, Keksen, Wein und allem, was sonst noch dazugehört.

Außerdem hat Jona symbolisch für die Zeitspanne der Feiertage Neve Hanna, insbesondere die Bäckerei, „gekauft“, sodass Neve Hanna nun koscher für Pessach ist. Trotz der bedrückenden Umstände wünschen wir allen ein gesegnetes Pessach und hoffen, dass alle mit ihren Nächsten feiern können.

Wiederkehr nach Neve Hanna

Während für viele am Donnerstag die Osterfeierlichkeiten begannen, haben Linus und Jona ihre Koffer gepackt. Anfang August 2023 waren sie mit ihren vier Mitvolontär*innen als Jahrgang 2023/24 nach Israel gereist, mussten jedoch nach dem 07. Oktober 2023 vorzeitig nach Deutschland zurückkehren. Bis Anfang Februar 2024 konnten sie ihren IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst) dankenswerterweise in Form eines FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) in Esslingen bei Stiftung Jugendhilfe aktiv fortsetzen. Beide waren sich jedoch sicher, dass sie, sobald es irgenwie möglich wäre, nach Neve Hanna zurückkehren wollten. Nun sind sie auf eigene Faust nach Israel gereist und werden im Streichelzoo, in der Küche, der Bäckerei, dem Garten und natürlich insbesondere in den Kindergruppen unterstützen. Bis voraussichtlich Juni können sie auf ihrem Touristenvisum dort bleiben. Jona und Linus führen ihr Volontariat ausdrücklich nicht offiziell fort, da dies derzeit auch nicht möglich ist. Trotzdem finden Sie regelmäßige Berichte und Eindrücke der beiden auf unserer instagram-Seite @nevehanna_freiwilligendienst.

Update aus Neve Hanna

21.01.2024

Liebe Neve-Hanna-Freundinnen und Freunde,

In Neve Hanna ist soweit alles okay. Wir expandieren unseren Aktionsradius und haben endlich wieder unsere Reittherapie in dem nahegelegenen Moshaw Sde Moshe aufgenommen. Die Kinder freuen sich sehr darüber. Da Nachholbedarf besteht und Abwechselung gefragt ist, haben wir dieses Therapieprogramm gegenwärtig aufgestockt.

Darüber hinaus ist ein neues Projekt angelaufen, das wir bereits seit 2022 planen. Im letzten Frühjahr ist die große Auswahlrunde gelaufen, nur beginnen konnten wir wegen der Ereignisse ab Oktober nicht wie geplant – es geht um das Projekt „Yeladudes-Neve-Hanna-Backschule“.

Ziel der Backschule ist es, die Jugendlichen sowohl auf theoretischer als auch praktischer Ebene in den Beruf des Backhandwerks, einzuführen und eine erste Grundlage für eine mögliche zukünftige Berufsausbildung zu legen. Darüber hinaus sollen die Jugendlichen die Möglichkeit erhalten, sich Fähigkeiten anzueignen, die in jedem Berufsleben wichtig sind: Pünktlichkeit, Ausdauer, zielgerichtete Ausführung von Aufgaben, genaues Repetieren von Arbeitsvorgängen, Teamgeist, Eigenverantwortung, Verinnerlichen und eigenständiges Wiederholen der erlernten Inhalte u.v.m.

Für heute herzlichst Eure Antje

Neues aus Neve Hanna

11.01.2024

Liebe Neve-Hanna-Freundinnen und -Freunde,

Unseren Kinder und Jugendlichen geht es in Ordnung, inzwischen sind die Kriegsgeschehen in der Region von Kiryat Gat nicht mehr direkt zu spüren – keine Raketenalarme und kaum mehr Geräuschkulisse. Dennoch merkt man, dass zum einen weiterhin Anspannung herrscht und zum anderen viele Bürger*innen mobilisiert sind; auch ehemalige Kinder von Neve Hanna und Angehörige von Mitarbeiter*innen. Damit sind beständige Sorgen verbunden.

In Neve Hanna setzten wir auf Alltag, Routine und viele Aktivitäten, allerdings niemals ohne zu vergessen, zu umarmen, zuzuhören und auf individuelle Bedürfnisse einzugehen. Inzwischen haben wir vereinzelt wieder Besuch aus dem Ausland bei uns, bislang ausschließlich aus den USA. Vielleicht kommen demnächst jedoch auch Solidaritäts-Reisende aus Europa.

Heute möchte ich Euch gerne mitteilen, dass gerade in diesen Tagen unsere jüdisch-arabischen Jugendtreffen wieder voll an Schwung gewonnen haben. Die Jugendlichen von Neve Hanna und aus Rahat sind bei den Treffen total bei der Sache, und es ist schön zu sehen, wie sie sich mit großer Neugierde einander annähern und viel Neues entdecken. Wir werden jetzt erst recht am Ball bleiben!

Für heute die herzlichsten Grüße,

Eure Antje

Neues aus Israel und frohe Feiertage

Liebe Neve-Hanna-Freund*innen,

die Zeit rast, wir alle sind sehr beschäftigt, aber einer der wichtigsten Gründe, warum ich mich in letzter Zeit weniger regelmäßig gemeldet habe, ist folgender: Es gibt nichts Besonderes zu berichten! Bei uns hat Alltag im Schatten des Krieges Einzug gehalten. Bis vor Kurzem galten noch Beschränkungen des Zivilschutzkommandos, die inzwischen jedoch aufgehoben wurden. Wir lassen dennoch weiterhin Vorsicht walten, indem wir besonders aufmerksam sind. Doch grundsätzlich heißt das:

  • Alle Kinder gehen wieder regulär zur Schule.
  • Alle Kinder die die Tageshorte besuchen sind wieder an den Nachmittagen bei uns.
  • Wir haben erneut besondere Aktivitäten aufgenommen, so beispielsweise die jüdisch-arabischen Jugendtreffen, an denen Jugendliche von Neve Hanna und Jugendliche aus Rahat teilnehmen.

Dennoch gibt es hier und da einige Veränderungen. Über Channukka betreuten wir wie üblich Kinder, die nicht ihre Familien für die Ferienwoche besuchen konnten. Normalerweise fahren diese Kinder über die Feiertage ins Ferienhaus in Rosh Pina. Da das allerdings aus Sicherheitsgründen nicht möglich war, gab es besondere Aktivitäten in Neve Hanna, darunter eine Tour mit Geländewagen in unserer Umgebung.

Dass sich vor zweieinhalb Monaten ein großer Einschnitt in unser aller Leben ereignet hat, merken wir darüber hinaus in vielerlei Hinsicht: Manchmal kommen Erinnerungen hoch oder es ergeben sich Situationen, die Ängste und Unsicherheit bringen, so dass wir weiterhin bei unserem unserem intensiv gesteigerten Therapieprogramm bleiben werden.

Da bei Euch/Ihnen Feiertage anstehen, möchte ich im Namen von Neve Hanna nicht nur besinnliche Feiertage sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen, sondern nochmals ein großes Dankeschön für die Solidarität und die vielfältige Unterstützung aussprechen. Wir schätzen das sehr!

Herzlichst, Antje C. Naujoks