Bericht aus Israel

15. November 2023

Liebe Freundinnen und Freunde,

mit den heutigen Zeilen möchte ich Euch an zwei besonderen Momenten, die wir alle in Neve Hanna erlebten, teilhaben lassen. Der letzte Shabbat war in Neve Hanna ein traurig-besinnlicher Shabbat. Die Kinder haben draußen einen großen Tisch aufgebaut und wunderschön gedeckt. Doch kein einziger der 30 Gäste war anwesend. Dieser Tisch wurde nämlich für die 30 Kinder gedeckt, die im Gazastreifen festgehalten werden. An jedem Stuhl war ein gelber Luftballon befestigt. Dieses Symbol war für unsere Kinder sehr emotional, denn gerade mit den Jüngeren unter den fast 240 Entführten können sie sich besonders identifizieren. Schließlich sind viele in ihrem Alter, aber auch jünger oder älter, so wie ihre Geschwister. 

Ansonsten findet sich Neve Hanna weiter in die neue Routine im Zeichen des Krieges ein. Das Lernen erfolgt nach wie vor in sehr unterschiedlicher Form, was für alle anstrengend ist. Unsere Therapeut*innen arbeiten nonstop. Trotzdem halten wir an geplanten Veranstaltungen fest, zumindest wenn es um die Umsetzung auf unserem Gelände geht. Aktivitäten außerhalb sind weiterhin so gut wie nicht möglich. Gestern begingen wir, so wie jedes Jahr, das Sigd-Fest, den zentralen Feiertag der äthiopischen Juden, der in Israel 2008 als Feiertag eingeführt wurde. Team-Mitglieder haben aufgrund ihrer äthiopischen Herkunft tatkräftig geholfen, eine authentische Feier auf die Beine zu stellen, die für alle eine gelungene Abwechslung war.

Herzlichst,
Antje C. Naujoks

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert