Neuer Freiwilligenjahrgang

Der Freiwilligenjahrgang 2021/22. Von links nach rechts: Anna-Lena, Jacob, Emma, Lorina, Aaron und Ainhoa.

Wir sind überglücklich! Unsere diesjährigen Freiwilligen 2021/22 sind bereits seit gut eineinhalb Monaten in Neve Hanna angekommen und haben sich gut eingelebt. Die hohen jüdischen Feiertage des Septembers durften sie schon fleißig unter anderem mit den israelischen Freiwilligen verbringen.

Die Einreise nach Israel war dieses Jahr aufgrund der Corona-Pandemie mit langem Bangen, viel Bürokratie, Vor und Zurück verbunden. Während der obligatorischen Quarantäne nutzten die Volontär*innen jedoch ihre Zeit, um sich im Freiwilligenhaus einzurichten, sodass sie gut in Neve Hanna starten konnten.

Das Kinderheim Neve Hanna und wir freuen uns sehr, dass die Volontär*innen ihren Freiwilligendienst trotz Widrigkeiten antreten konnten und wünschen ihnen viel Erfolg im IJFD, Freude sowie eine erlebnisreiche Zeit in Neve Hanna und Israel!

Die einzelnen Vorstellungen unserer Freiwilligen sowie weitere Bilder können auf unserem Instagram-Account bestaunt werden!

Neues Haus für die Freiwilligen

 

Das Untergeschoss mit offener Küche und Wohnbereich

Es gibt wieder tolle Neuigkeiten rund um unsere Volontär*innen! Unsere Freiwilligen sind in ein neues Haus gezogen, das sie auch zukünftig ganz alleine bewohnen. Die Idee der Leitung von Neve Hanna ein extra Haus außerhalb des Heimgeländes – jedoch in unmittelbarer Nähe – zu erwerben, traf bei allen Beteiligten auf große Begeisterung. Die neue Heimstätte hat sechs Schlafzimmer (anstatt bisher drei), wovon der Großteil durch die Freiwilligen selbst bewohnt wird und auch genug Raum für Gäste bleibt. Hinzu kommen ein großes Wohnzimmer mit Esstisch und einem neuen Fernseher sowie eine offene Küche. Die Freiwilligen schreiben dazu: „Der Kühlschrank ist um einiges größer und der Gasherd ist auch ein echtes Upgrade.“Statt der altbekannten Lümmelecke (erst vor dem Haus, später dahinter) kommen die Volontär*innen nun sogar in den Genuss eines großen Balkons, der sich auch bereits zum Wäsche trocknen etabliert hat. Außerdem verfügt das neue Haus über zwei Badezimmer, auf jeder Etage eins.

Auch die Volontär*innen sind über ihr neues „Volohaus“ begeistert: „Wir sind umgezogen! Inzwischen wohnen wir schon seit ein paar Monaten in einem Haus direkt neben dem Kindeheim. Inzwischen haben wir uns gut eingelebt und genießen sehr, neben und nicht mehr auf dem Kinderheimgelände zu wohnen – so steht nicht plötzlich jemand mitten im eigenen Zimmer. Wenn wir gerade mal nicht arbeiten, setzen wir uns gerne nach draußen oder auf den Balkon und wenn es da mal zu heiß ist, was leider recht häufig vorkommt, bietet sich auch das Wohnzimmer mit neuer Klimaanlage an, das sonst auch häufig zum Filme gucken, Konsole spielen oder für wöchentliche Gruppenabende genutzt wird.“

Weitere Einblicke und Fotos wird es in Kürze auf unserem Instagram-Kanal @nevehanna_freiwilligendienst geben!

Der Balkon im Obergeschoss mit Blick rüber ins Kinderheim.

Bewegender Rückblick des letzten Jahrgangs

Dass Freiwilligendienste in aktuellen Zeiten unter besonderen Umständen leiden, ist kein Geheimnis. Wie jedoch bereits in früheren Beiträgen deutlich wurde, arbeitet Neve Hanna mit seinen helfenden Händen – unter anderem aus Deutschland – mit aller Kraft daran, einen geregelten Alltag für die Kinder in Kiryat Gat aufrecht zu erhalten.

Die deutschen Freiwilligen sind dazu ein wichtiger Baustein. Nachdem das letzte Dienstjahr aufgrund der Corona-Pandemie ein jähes Ende nahm, haben nun die Freiwilligen des Jahrgangs 2019/2020 retrospektiv ihre bewegenden Eindrücke aus den letzten Tagen und Stunden ihres Auslandsjahres für uns zusammengefasst.

„Wir erinnern uns sehr lebhaft an den Abend, an dem unser normales Volo-Jahr zu einem sehr speziellen wurde. Wir saßen alle in unseren Kindergruppen und haben gespannt auf den Bildschirm geschaut. Netanyahu sollte eine Pressekonferenz geben, um das weitere Vorgehen zu erläutern im Kampf gegen das Coronavirus zu erklären. Wir beobachteten wie quasi an einem Abend ein ganzes Land geschlossen wurde.

An dem Abend beschlossen wir und die Shinshinim noch ein letztes Mal in Kiryat Gat einen Burger zu essen zu gehen, wir wussten ja nicht wann es wieder die Möglichkeit dazu geben wird.

Damit begann eine verrückte Zeit. Liron die Rabbinerin war nur noch über Zoom in die Kindergruppen geschaltet, mit dem Bäckereiauto fuhren wir durch die Gegend um Spenden von plötzlich geschlossenen Cafés aufzusammeln und irgendwie mussten die Kinder beschäftigt werden, deren Lebensrhythmus von einen auf den anderen Tag über den Haufen geworfen wurde.

Irgendwann wurde es klar, dass wir uns leider früher als geplant verabschieden müssen. Keiner von uns hat es mit trockenen Augen geschafft der eigenen Kindergruppe zu erklären, dass wir wieder nach Deutschland müssen und auch der Abschied von den Shinshinim schmerzte sehr. 

So begaben wir uns an einem Donnerstagabend auf die Heimreise, die für manche von uns erst Samstagabend endete.

Mittlerweile haben wir alle mit unserem Studium einen neuen Lebensabschnitt begonnen, und doch können wir es kaum erwarten wieder an Galina vorbei durchs Tor hereinzuspazieren und all die Leute in den Arm zu nehmen, von denen wir uns so plötzlich verabschieden mussten.“

Anmerkungen:

  • Benjamin Netanjahu ist der israelische Ministerpräsident.
  • Als „Shinshinim“ werden die israelischen Freiwilligen bezeichnet.
  • Galina ist eine der Pförtner*innen, die den Ein- und Ausgang des Kinderheims im Blick haben.

 

Umbauten im Volohaus

Tolle Neuigkeiten aus dem Haus der Volontäre! Über den Sommer wurden hier einige Neuerungen vorgenommen. Nachdem die Wohngemeinschaft bereits im Jahr 2018 grundlegend renoviert und teilweise umgebaut wurde, gibt es nun weitere Änderungen. Zunächst wurde ein neuer Eingang an der Seite des Hauses geschaffen (für weitere Eindrücke hier klicken). Da mit der neuen Tür allerdings die alte Küche weichen musste, gibt es seit einigen Wochen eine vollkommen neue und umfangreich ausgestattete Küche für die Volontäre. Diese wurde bereits kulinarisch eingeweiht und wird hoffentlich noch viele Mägen glücklich machen! בתיאבון

Volostart in Neve Hanna

Ob das gelingen konnte, war eine Zitterpartie bis zum Schluss. Denn dieses Jahr war bekanntlich alles anders. Den letzten Jahrgang mussten wir per Weisung des Bundesministeriums im März zurückholen – ob und wann eine Ausreise des neu ausgewählten Jahrgangs gelingen könnte, stand in den Sternen. Im Mai/Juni bekamen wir schließlich sowohl aus Israel als auch von den deutschen Behörden die Signale, dass grundsätzlich der Wille da ist, dass Volontäre entsendet werden dürfen, aber mit Visum über das israelische Konsulat und vielen neuen Bedingungen und Formularen. Unzählige Mails, WhatsApp-Nachrichten und Zoom-Konferenzen später waren alle Unterlagen beisammen, die Vorfreude unserer Volontär*innen zum Glück noch nicht verflogen, die Nerven von allen Beteiligten aber ordentlich strapaziert, bis Anfang September die Pässe mit den Visa im Briefkasten lagen (Lior sei Dank!) und klar war, es kann jetzt wirklich losgehen. Am 16. September ging es dann über den Istanbuler Transit nach Tel Aviv wo unsere sechs Neuankömmlinge sicher nach Neve Hanna chauffiert wurden, um erst einmal in die obligatorische Quarantäne ins Volohaus entlassen zu werden. Natürlich mit entsprechenden Nahrungsmittelvorräten und gut beschäftigt mit dem Einführungsseminar via Zoom. Nun dürfen die ersten schon die Quarantäne verlassen und machen sich für den Streichelzoo „Pinat Chai“ fit!
 
Das nennen wir Einsatz und wünschen Johanna und Maggie, Elias, Jonathan, Leonhard, und Michel das Beste und ein guten Start in Neve Hanna! Gleichzeitig dankt der Verein den Volontärs-Beauftragten Simone, Thomas und Julian für ihren unermüdlichen Einsatz, um auch in turbulenten Zeiten das Kinderheim mit Freiwilligen unterstützen zu können!
 
 

Vorzeitiges Ende des Freiwilligendienstes unserer Volontär*innen

Die Volontärinnen und Volontäre des aktuellen Jahrgangs 2019/2020.

Die aktuelle Lage aufgrund der Covid-19 Pandemie bringt uns alle in eine schwierige Ausnahmesituation, in der es gilt, bedacht sowie konsequent zu handeln. Nachdem das Entwicklungs- und das Familienministerium entschieden haben, dass alle Personen, die im Ausland einen Freiwilligendienst absolvieren, nach Deutschland zurückkehren müssen, schlossen selbstverständlich auch wir uns als Verein den Maßnahmen an. Schweren Herzens mussten die aktuellen Volontär*innen das Kinderheim vorerst verlassen und nach Deutschland zurückkehren. Die Entscheidung dazu fiel uns allen sehr schwer, bis zuletzt haben auch die Volontär*innen gehofft, doch noch in Neve Hanna und bei ihren geliebten Kindern bleiben zu können. Die Rückholaktion selbst stellte sich als weitere Herausforderung dar, da in gegenwärtiger Lage kaum noch Flüge aus Israel nach Deutschland zu finden sind und diese immer wieder annulliert werden.
Am Samstag kamen schließlich die letzten Volontär*innen sicher zu Hause in Deutschland an.

Es tut uns in der Seele weh, diesem wunderbaren Jahrgang ein so plötzliches und unvorbereitetes Ende des Jahres zu bereiten. Auch die deutsche Botschaft in Israel ließ unseren Freiwilligen ausrichten, wie leid es ihnen tut, dass so außergewöhnliche junge Menschen, die sie in Neve Hanna kennengelernt haben, nun so schnell das Land verlassen müssen.

Sollte sich der Zustand ändern und eine sichere Rückreise sowie eine Fortführung des Freiwilligendienstes möglich sein, dürften die Volontär*innen umgehend wieder nach Neve Hanna reisen und dort wieder tatkräftig unterstützen. Das Kinderheim und die Menschen in Neve Hanna vermissen euch bereits sehr!

Wir danken jedem und jeder einzelnen Volontär*in für sein*ihr beständiges Engagement, die Kraft und Liebe, die ihr Neve Hanna gegeben habt und noch immer gebt.

Für die nächste Zeit wünschen wir euch und allen viel Kraft und Gesundheit, diese außergewöhnliche Zeit gut zu überstehen.

Unsere Freiwilligen auf dem Rückflug.

Corona-Hilfe für Neve Hanna

Spendenaufruf in besonderer Notlage

Liebe Freundinnen und Freunde von Neve Hanna!

Im Moment scheint es kein anderes Thema zu geben als das Corona-Virus, und neben den körperlichen Gefahren macht uns auch psychisch der permanente Umgang mit schlechten oder zumindest Angst machenden Nachrichten zu schaffen. Während die einen über ihre Grenzen hinaus arbeiten, müssen andere ohnmächtig zuhause bleiben. Wir wissen, was gegen das Ohnmachtsgefühl hilft: Etwas unternehmen – helfen – spenden!

Denn auch in Neve Hanna bekommen Mitarbeitende und Kinder die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren. Wie in Deutschland sind in Israel inzwischen alle Cafés, Kultureinrichtungen, Bildungseinrichtungen usw. geschlossen und die Größe von Versammlungen auf max. 10 Personen beschränkt. Weitere Einschränkungen sind zu erwarten. Auch der Tageshort von Neve Hanna musste geschlossen werden, die Wohngruppen dürfen jedoch weiter bestehen bleiben. Dank der Öffentlichkeitbeauftragten von Neve Hanna, Antje Naujocks, können wir die aktuellen Entwicklungen verfolgen, sie berichtet über die Situation im Heim:

„Bislang sind die Kinder okay. Für sie ist es selbstverständlich eine schwierige Situation, alle Regelmäßigkeiten unseres Alltags ausgesetzt zu sehen, weshalb wir in den einzelnen Gruppen umso mehr auf eine Routine achten. Wir versuchen, die Kinder nicht nur mit Spiel und Spaß abzulenken, sondern auch durch sportlich Aktivitäten die überschüssigen Energien abzubauen – alles immer in Schichten und in kleineren Gruppen. Zugleich übt sich jede Gruppe in Entspannungstechniken wie Meditation und Autogenes Training usw. Selbstverständlich haben wir Kurse, Übungen und Aufklärungsstunden durchgeführt: Was ist das Corona-Virus? Wie müssen wir uns verhalten? Wie wäscht man richtig die Hände?  Und auch darüber muss man mit den Kindern reden: Warum ist die ganze Welt so sehr in Aufregung? Noch versuchen wir, mit den Kindern in kleinen Gruppen von bis zu drei unser Gelände zu verlassen, um bei Spaziergängen Abwechslung zu finden, doch wir rechnen damit, dass auch das in einigen Tagen nicht mehr möglich sein wird.“

(Stand: 16.03.20)

Gerade heute ist entschieden worden, dass die Volontäre nach Deutschland ausgeflogen werden müssen. Mitarbeiter*innen über 60 werden nicht mehr für die Arbeit eingeteilt und nach Hause geschickt.  Somit fällt weitere aktive Unterstützung für das Heim und die Kinder weg und die Situation verschärft sich kontinuierlich. Aber nicht nur personell, sondern auch finanziell stellt das momentane Krisenmanagement für Neve Hanna eine große Herausforderung dar. Das Aufstocken von Lebensmittelvorräten, die vorsorgliche Einrichtung einer Isolationsstation, zusätzliche Einzelbetreuungen und spezielle Förderungen, Materialien für Aktivitäten usw. sprengen den Rahmen der gewöhnlichen Ausgaben des Heims enorm. Zudem musste der Betrieb der Bäckerei eingestellt werden und Teilzahlungen von Ministerien fallen aufgrund der geschlossenen Tageshorte aus.

Neve Hanna braucht in diesen Zeiten unsere Unterstützung mehr denn je – und Sie haben die Möglichkeit, trotz aller Einschränkungen aktiv und tätig zu werden: Wir freuen uns über Ihre Spende!

Bitte geben Sie bei einer Spende auf das Postbank-Konto, IBAN: DE39 2001 0020 0303 6002 04  und neben dem Stichwort „Corona“ auch Ihre aktuelle Adresse an, damit wir eine Spendenbescheinigung versenden können.

Wir hoffen, dass es Ihnen allen gut geht. Bleiben Sie gesund!

Volontärsbericht

Schon den aktuellen Volontärsbericht gelesen?
Caroline war im Jahrgang 2018/2019 und hat dankenswerterweise ihre Eindrücke für uns zusammengefasst. Zum nachlesen einfach hier klicken!